02.06.2011

Tag 9 - Fahrt durchs Damaraland zur Vingerclip Lodge

 Blick auf die Vingerklip

Uns standen nur 170 km bevor zur nächsten Lodge, der Vingerclip Lodge. Wir planten an diesem Tag auf der Fahrt einen Stop bei dem Petrified Forest (Der Versteinerte Wald) ein.

Beim Abendessen am Abend zuvor, ging ein Ranger an alle Tische um abzufragen wo man als nächstes hin fuhr. Er riet uns allen ab eine bestimmte Straße (die uns auch betraf) zu befahren und teilte uns mit, was die Alternativ-Route ist. Wir überlegten erst, nahmen den Rat aber doch an. Den versteinerte Wald, der aber auf dieser Strecke lag wollten wir dennoch sehen. Also fuhren wir die Straße dann von der anderen Richtung und wollten ggf. umdrehen, wenn wir nicht so weit kommen.
Tja, es stellte sich raus das es so herum eigentlich problemlos zu fahren war (natürlich kann die Strecke davor schlimmer sein, aber das werden wir wohl nie erfahren). Auf der unserigen Strecke (C39) gibt es sehr viele Wasserdurchfahrten (wenn die Flüsse Wasser haben; bei uns war alles trocken).

C39 trocken wo sonst Wasserdurchfahrten sind

 Hinweisschild Achtung Wasserdurchfahrt

Hier laufen die Rinder frei rum

Der versteinerte Wald war ein Witz. Außer uns war nur ein weiteres Auto von anderen Touristen da.
Auch hier zahlt man viel Geld, bekommt einen persönlichen Guide der einem etwas über das Gebiet und die Bäume erzählt. Aber in 20 Minuten war alles gesehen, und ehrlich gesagt war es nicht besonders sehenswert.

 Niedlich, ein Gecko an einem versteinerten Holzstück 
im versteinerten Wald

 Versteinertes Holz

 ein langer versteinerter Baumstamm (links)

 
Hier sieht man an den Ringen wie alt der Baum war

 Eine Welwitschie im versteinerten Wald
- sie wächst in der Namibwüste
und wird hunderte von Jahren alt


Unsere Fahrt ging dann wieder die C39 zurück und wir fuhren direkt zur Vingerclip Lodge. Wir mussten nur einmal rechts abbiegen auf die D 2743 und sahen nach kurzer Zeit auch schon den Vingerklip.
Der Vingerklip (=Fingerklippe) ist eine Felsnadel 35m hoch und mit einem Umfang von 44m. Wir befanden uns im Ugab-Tal, einem prähistorischen Flusstal und neben der Klippe gibt es hier auch Tafelberge zu sehen. Wir fühlten uns wie in USA.

Die Vingerklip Lodge (vingerklip.com) liegt in einem privaten Wildreservat und auch hier muß man an der Einfahrt erst einmal ein Gatter öffnen und wieder schließen, und erst ein ganzes Stück weiter hinten von der Strasse entfernt liegt dann die Lodge.

Einfahrt zur Vingerklip Lodge

 Das Gatter zur Lodge


Beim ersten Anblick der Lodge war ich auch wieder sehr beeindruckt. Hohe Felsformationen und eine üppige Vegetation überraschte uns. Es gab sehr viel grün, eine beeindruckende Blütenpracht, grosse Kakteen mit grossen Blüten -  ich war erst mal wieder überwältigt.

Blick vom Parkplatz von der Lodge

Wir parkten das Auto (hinter unseren Schweizern, die waren nämlich auch hier untergebracht und waren auch schon da) und marschierten als erstes ohne Gepäck zur Reception. Wie üblich wurden wir an der Rezeption herzlichst mit einem leckeren Cocktail begrüßt und bekamen sämtliche Erklärungen über die Aktivitäten, Essenszeiten etc. Hier kann man verschiedene Wandertouren machen z.B. zur Vingerklippe und in der Umgebung durch das Wildreservat. Im Reservat gibt es Giraffen, Eland, Zebra, Kudus, Oryx, Sprinböcke, Impala, Warzenschweine,Affen und Steinböcke.

 Blick von der Reception aus

 
Im Haupthaus Blick auf die Reception rechts

 Die Bar

 Das Restaurant
 (Bild von der Homepage der Lodge_
 http://www.vingerklip.com.na/photos.html)
Die Einrichtung des Haupthauses war auch wieder toll.
Das Gebäude ist offen, mit strohgedeckt und man kann auch hier wieder die beeindruckende Balkenkonstruktion sehen. Der Bereich links neben der Rezeption war die Bar. Eine lange Bar mit den Barstühlen und kleine Tische mit schwarzen gemusterten Sesseln luden schon beim Anblick zu einem Cocktail und zum verweilen ein.Rechts neben der Reception befindet sich das Restaurant. Der Essbereich ist komplett verglast. In der Mitte des Raumes befindet sich eine große offene Feuer/Grillstelle. Auch der Bereich beeindruckt mit seiner Größe und der natürlichen Einrichtung mit viel Holz und Stein.
Blick auf die Lodge von oben

Die Lodge ist wirklich groß und liegt traumhaft schön.
Es gibt sehr viele Bungalows (die Unterkünfte hier), und man findet viele verschiedene Plätze um sich den Aufenthalt sehr schön zu gestalten. Auf einer Ebene stehen Billiardtische, es gibt zwei verschiedene Poollandschaften und sogar einen edlen Jacuzzi-Bereich. Alles ist miteinander durch  Holzstege verbunden und von jedem Platz aus hat man eine traumhafte Aussicht in die Weite des Ugabtales, die Tafelberge und auch auf die Vingerklippe.Viele kleine Wege und Treppen und Brücken führen durch die Anlage, überall eine üppige Vegetation. Leider mussten wir auch feststellen, das an der Lodge und der Anlage schon die ein oder andere Renovierung durchaus notwendig wäre.

 Pool 1

 Pool 2

 Hängestühle mit Blick in die Ferne

 Jacuzzi Bereich - leider ohne Wasser

 Zugang zu einer der vielen Plätzen innerhalb der Lodge

Man schläft in einem größeren Bungalow den sich jeweils zwei Parteien teilen. Unser Hälfte hatte ein großes Bett mit Moskitonetz, Sitzecke, Schreibecke und Schrank, einem Bad und eine große möblierte Veranda mit einem großen Sonnenschirm. Der Ausblick von der Terrasse war sensationell. Von anderen Gästen wussten wir das die andere Hälfte des Bungalows sogar noch eine Empore hatte, wo das Bett oben stand.

 
 Unsere Veranda (Sitzpolster befinden sich im Zimmer)
 
Blick in unser Zimmer
 
An diesem Tag gönnten wir uns im Restaurant einen Salat zum Lunch. Nachdem Essen schauten wir uns dann erstmal  in der Lodge um und machten dann einen schönen 1-stündigen ausgeschilderten Spaziergang zur Fingerklippe. Es führt ein Trampelpfad mitten durch die freie Natur, und wir hoffen immer entweder eine Giraffe oder irgendetwas anderes aus nächster Nähe zu sehen. Leider vergeblich.
Auf jeden Fall war es ganz schön heiß und anstrengend in der Sonne rumzulaufen, ohne Schatten.
Das letzte Stück Weg  hoch zur Fingerklippe war vom letzten Regen ganz schön mitgenommen. Man kann nur noch Überreste von Stufen erkennen, und man muss schon darauf achten wo man hintritt, da das Gelände ganz schön unwegsam nach oben führt.Von oben hat man eine wunderbare Aussicht, aber es ist alles ganz schön verschissen, keine Ahnung welche Tiere sich hier oben rumtreiben, als wir da waren war keines zu sehen.


Der Weg zur Vingerklip

Die Vingerklip fast zum anfassen

oben! Blick von der Vingerclip auf das Tal

Zurück an der Lodge machen wir uns dann an der Lodge vorbei auf dem Weg zum Eagles Nest.
Das ist ein zweites Restaurant das sich oben auf einem Tafelfelsen befindet und nur über ein hohes Metallgerüst erreichbar ist, das am Felsen befestigt ist. Bis zum Gerüst führt ein sehr schmaler Trampelpfad am Abhang entlang und der auch ziemlich mitgenommen aussieht, denn zum Teil ist das Geländer weggebrochen oder erst gar keines vorhanden.
Meine Höhenangst wurde hier ein wenig auf die Probe gestellt. Allerdings verliere ich am Metallgerüst bereits beim ersten Drittel, und mein Schatz muß alleine weiter nach oben. Er bestätigt mit später, das auch er besonders beim Übergang vom Gerüst zum Felsen einmal schlucken mußte – spätestens hier wäre ich sicherlich kläglich gescheitert. Er machte ein paar hübsche Bilder, während ich unten am Gerüst auf ihn gewartet habe.
 Hier gehts los zum Eagles Nest

 Oben angekommen - 
Das Metallgerüst, Zugang zum Eagles Nest
(Bild von der Homepage der Lodge_
http://www.vingerklip.com.na/photos.html)

 Das Restaurant Eagles Nest

 
 Blick oben vom Eagles Nest auf die Vingerklip
 
 
 Blick von oben ins Tal

 Bei einer Cappuccino Pause an der Bar, kommen wir mit den vier Schweizern ins Gespräch die wir im Camp Kipwe schon getroffen haben. Wir hatten viel zu lachen und tranken spontan das ein und andere Bier bis es Zeit für das Abend essen war. Ein bisschen was vom Sonnenuntergang konnten wir auch von der Bar aus sehen.
Sonnenuntergang im Ugabtal



Zum Abendessen hatten die Schweizer Tische zusammen geschoben, sodass wir mit Ihnen gemeinsam essen konnten. Ich kann nur sagen, wir hatten sehr viel Spass! Das Essen war auch wieder super. Es gab ein komplettes Buffet, mit Suppe, kalten Vorspeisen, warmen Hauptspeisen und Käse und verschiedene süße Desserts. Exotisch waren die Hauptspeisen, den unter anderem gab es ein Impala-Hackfleisch als Bolognese-Soße zu Nudeln und Oryx oder Springbockbraten (ich weiss nicht mehr was es war) – aufjeden Fall hat alles wirklich gut geschmeckt, und wir mussten natürlich alles versuchen.

Nach dem Essen konnten wir die Köche überreden auf afrikanisch zu singen (die schnalzen so) und auch zu tanzen und die Schweizerinnen haben im Gegenzug ein Heimatlied gesungen - auch andere Schweizer Urlauber outeten sich von den Nebentischen und sangen gleich auch noch mit und unsere Vreni hat dann auch noch gejodelt. Das war eine Riesenspass und Entertainment in der ganzen Lodge.

Und so endete auch dieser Tag sehr sehr fröhlich, mit richtig gutem Essen und mit netten Leuten mitten im Nirgendwo in Namibia…

Weiter gehts am nächsten Tag in den Etosha Nationalpark!

Princess



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