02.06.2011

Tag 2 - Von Windhoek nach Marienthal

 Auf der B1 raus aus Windhoek - Richtung Süden
 
Morgens wurden wir duch lautes Hundegeheule und Bellen unsanft geweckt und waren früh morgens entsprechend wach. Wir nutzten die Zeit gleich mal zum packen und frühstückten ausgiebig mit feudablen  Buffet im Rittersaal – diesmal konnten wir auch gleich den Tisch im Türmchen ergattern. Prinzessinen-gerecht also!

 Rittersaal in der Heinitzburg - wir sassen hinten am Tisch im Türmchen

Gut gestärkt ging es dann zu unserer ersten Fahrt ins Outback! Dank der sehr guten Mappe von Cheetah-Tours, sowie einer sehr guten Strassenkarte, wo bereits die komplette Route exakt neonfarben eingezeichnet war, fanden wir ohne uns auch einmal zu verfahren unseren Weg durch die Steppe.
Erst ging es eine ganze Weile auf der geteerten B1 Richtung Marienthal und hier spazierte erstmal ein Pavian gemütlich über die Strasse- ein ziemlich grosses Vieh war das. Und einige Zeit später lief noch eine ganze Gruppe Paviane über die Strasse während der Rest der Gruppe am Strassenrand links und auch rechts sassen und warteten. Leider ging alles so schnell und wir konnten dies nicht mit der Kamera einfangen.
Auf dem Weg kamen wir auch am südlichen Wendekreis vorbei. Das ist der südlichste Breitenkreis, an dem die Mittagssonne gerade noch den Zenit erreicht, nämlich nur am 21. Dezember. Genannt auch Tropic of Capricorn (Wendekreis des Steinbocks), weil in der Antike bei der Einführung der Sternbilder die Sonne bei der Sonnwende im Sternbildes des Steinbocks stand.

Südlicher Breitenkreis auf der B1 zwischen Windhoek und Marienthal


Wir durften an unserem ersten Tag im Outback insgesamt 80 km auf den namibischen Schotterstrassen fahren. Das war Mal etwas anderes! Es gibt wenige geteerte Strassen (bei uns war das nur die B1 und die C39), ansonsten sind eigentlich die "C" und die "D"-Strassen Sandpisten. Zur Erläuterung - die C-Strassen sind sehr breite Sand-Strassen, die D-Strassen sind schmälere Sandstrassen und die Zufahrten zu den Lodgen und Farmen sind richtige Feldwege. Mit unserem deutschen Strassen nicht zu vergleichen.

Man kann diese Pads (wie die Schotterpisten/Sandstrassen in Namibia genannt werden) aber gut befahren und auch die Ausschilderung der Strassen und der Unterkünfte sind sehr gut und wir hatten an diesem Tag keine Chance uns zu verfahren. Höchstgeschwindigkeit liegt bei Teerstrassen bei 120 km/h und  auf den Sandpisten bei 80 km/h.
Trotz das die Fahrbahn links und rechts mit einem Zaun geschützt ist, hatten wir plötzlich einen Steinbock  und ein anderes mal auch noch ein Warzenschwein auf der Strasse. Nah hinter dem Zaun konnten wir schon Oryx-Antilopen, ein Gnu und Springböcke beim vorbei fahren bestaunen. Beim Foto-Stopp laufen Sie aber leider schnell weg - Flucht-Tiere eben.

 unsere erste Schotterpiste - die C21

 unterwegs auf der D1268

 Landschaft entlang der D1268

Ein Steinbock auf der Strasse

An unserem Ziel angekommen (der Bagatelle Kalahari Game Ranch -www.bagatelle-kalahari-gameranch.com/facilities.html) mussten wir ein Gatter öffnen und befanden uns ab dem Zeitpunkt nicht mehr getrennt von den Tieren, sondern mitten drin.

 Eingangsgatter zur Bagatelle Kalahari Ranch

 noch 3 km bis zur Ranch...
 
Die letzten drei Kilometer ging es dann durch den roten Kalaharisand bis zur Ranch. Wir wurden von den beiden Managern sehr freundlich empfangen, bekamen einen Begrüssungsdrink und uns wurde etwas über die Farm erzählt, wir wurden gefragt ob wir Lunch haben wollten, wurden informiert über die Abläufe bezüglich Abendessen und Frühstück und die Aktivitäten die Nachmittags und am nächsten Morgen stattfanden. Wir checkten kurz ein, buchten gleich mal am Nachmittag eine Sonnenuntergangs-Farm-Rundfahrt (Game Drive oder auch Sundowner-Fahrt genannt) und für den nächsten morgen die Cheetah-Fahrt (Cheetahs sind Geparden). Danach machten wir einen kleinen Rundgang durchs Hauptgebäude.

 
  Ankunft auf der Ranch (mit Katze und Pfau vor der Tür)

 Unsere erste Echse - ein Bellgecko

Die Ranch ist ein umgebautes ehemaliges Farmhaus, wo sogar die alte Küche noch erhalten blieb und jetzt als Schachspiel-Platz dient. Es gibt viel zu sehen: eine gemütliche Bibliothek, eine kleine Bar, tolle Sofa-Ecken (sogar mit darauf schlafenden Katzen, die es geniessen gestreichelt zu werden), einen grossen Essbereich innen, eine Kaffee-Ecke (nachmittags gibt’s sogar frisch gebackenen Kuchen(!), einen Essbereich außen, einen Pool, eine kuschelige Sitzecke am Pool und mit Poolliegen im Gras. Ausserdem gibt es noch einen überdachten Freibereich mit einer Feuerstelle (Lapa genannt) und mehreren Tischen (die bei unserer Ankunft von vier oder fünf „Peacocks“ (Pfauen) besetzt waren.

Die ersten Raubkatzen in Namibia: 
 weisse Katze (leider weiss ich den Namen nicht)
 
Spikey - liegt am liebsten immer auf einer Couch


Im Garten der Farm


Nach dem Rundgang packten wir unser Gepäck um in den Safari-Jeep und die zwei Manager fuhren uns samt Gepäck hoch in unser Dune-Chalet das ein paar Meter vom Haupthaus entfernt liegt.
Es gibt 4 Dünen-Chalets die auf Stelzen auf einer Düne stehen,  mit dem Blick auf die Weite der Kalahari. Daneben gibt es noch andere Chalets - nachzulesen auf der Homepage der Ranch.

 
  Zufahrt zu den Dünen-Chalets

Wow, was für eine Aussicht - und wow, was für ein Chalet - die erste Unterkunft im Outback.  

Unser Chalet

Wohnraum mit Bett

Das Bad (links ist eine Dusche - rechts vor dem Fenster eine Wanne)

Badewanne vor dem Fenster

Von der Badewanne aus hat man einen atemberaubenden Blick in die Kalahari


Die Kalahari




 Blick vom Chalet zum Farmhaus
  
Schnell hatten wir ausgepackt, schnappten uns ein Hunter´s Gold (das ist ein Cider) aus der Minibar  und dann sassen auf unserer Terrasse und genoßen den absolut traumhaften unversperrten Blick auf die Kalahari. Wir spähten mit dem Fernglas in die Weite. Wir hatten sogar ein künstliches Wasserloch vor den Chalets, das nachts angestrahlt wurde. In unmittelbarer Entfernung grasten einige Springböcke oder lagen faul in der Sonne. Man hört nur das zwitschern der Vögel, das Zirpen vieler Grillen und den Wind der hin und wieder auch etwas stärker um das Chalet pfeift. Im roten Sand vor unserem Chalets sah man verschiedene Tierspuren von Huftieren und auch Pfotenabdrücke, die nicht von den Hauskatzen stammten.

Nach einer ausgiebigen Relax-Zeit marschierten wir dann runter ins Haupthaus zu unserem Game Drive. Zu neunt sassen wir in dem offenen hohen Safarifahrzeug und Pedro, unser Rancher, kutschierte uns 2,5 Stunden durch die Landschaft, erzählte uns was über die einzelnen Tiere die wir ganz nah zu sehen bekamen. Springböcke, Kudus, Oryx-Antilope, Emus, Redhead Antilope, einen Wüstenfuchs, zwei Giraffen, Gnus es war herrlich. Giraffen sind hier sehr selten und wir erfuhren das der Tritt einer Giraffe auch einen Löwen töten kann. Oryxe sind die agressivsten Antilopen und Ihre Hörner sind richtige Waffen – man sollte nicht versuchen einen in die Küche zu locken, das könnte schlecht ausgehen ;-)  Anmerkung: Oryx schmeckt nämlich als Steak ziemlich lecker....

Blick über das Farmland

 Oryx-Herde auf dem Weg

 Oryx-Antilope

 Gnu

 Kuhantilope

 
Giraffe groß

 Giraffe klein

Zum Abschluss bekamen wir unseren ersten Sundowner. Wir standen oben auf einer Düne, es gab Wein und Bier und Chips. Es war ein herrlicher Anblick mitten in der Wildnis zu stehen und während auf der einen Seite die Sonne unterging, ging auf der anderen Seite der riesige Mond auf!
Das war echt der Wahnsinn.

 Ankunft auf der Düne zum Sundowner (Sonnenuntergang)

 Unser Jeep


 Pedro, unser Rancher verteilt Bier und Wein etc....

 Die Sonne geht unter...

 ...die Sonne ist weg...

 ...und der Mond ist aufgegangen.

Im Dunklen fuhren wir dann durch den Park zurück zur Ranch, und jetzt waren die Tiere auch direkt auf dem Pfad unterwegs und mussten durch Lichthupe vertrieben werden. Mittlerweile war es so kalt, das ich um die Wolldecken die im Jeep lagen sehr dankbar war. Um 18 Uhr waren wir wieder zurück.Wir gingen für einen kurzen Abstecher in unser Chalet und dann ging es nur mit dem kleinen Fotoapparat und einer Taschenlampe bewaffnet (für den Weg zwischen Farmhaus und Chalet notwendig), wieder runter zum Haupthaus zum Abendessen.

Was für ein Anblick!
Im Garten waren überall Lichterketten und viele Kerzen waren angezündet.
Um eine lodernde Feuerstelle standen schön eingedeckte Tische (weisse Tischtücher, Gläser und Besteck für drei Gänge wie in einem gehobenen Restaurant arrangiert, sogar mit Brotteller und Brotmesser!). Auf der einen Seite des Hofes war auch ein Buffet aufgebaut, welches von einem schwarzen Koch in weißer Kochjacke und hoher Kochmütze betreut wurde.
Wir bestellten uns an diesem Abend ein Bier. Zur Vorspeise wurde Cornsoup-Maissuppe serviert, die aber eher nach Spargelcremesuppe schmeckte und sehr lecker war. Zum Hauptgang konnte man sich am Buffet bedienen. Zur Auswahl standen Springbockbraten mit Sosse, Lammkoteletts, Bohnen mit Käse überbacken, einen griechischen Salat sowie ein gemischter Salat mit Radieserl und zweierlei Dressings.
Wir versuchten alles und es schmeckte alles herrlich.
Man überlege - wir saßen im Niemandsland, zig-kilometerweit nichts ausser Wüste und wir aßen in einem absolut romantischen Ambiente ein spitzenmäßiges (Gourmet) Essen - es war unfaßbar….

Noch unfaßbarer war, als durchs Haupthaus hindurch plötzlich in den Garten ein Springbock zum Buffet und zu unsern Tischen lief und sich von uns nicht stören ließ. Makaber - den es gab auch Springbock an diesem Abend am Buffet...

Also die mittlerweile drei (Schmuse-)Katzen die hier rumliefen oder auf einer der vielen Sofas pennten waren schon erfreulich, aber ein Springbock im Garten war die Krönung! Leider war nicht genügend Licht um das ganze mit der Kamera festzuhalten – somit genossen wir es einfach hier zu sein und verankerten dieses Erlebnis und den Genuß in unserem Gedächtnis.

Hier der klägliche Versuch ein Bild zu machen:

Feuerstelle im Garten mit dem Koch am Buffet im Hintergrund

Als es später kühler wurde versammelten wir uns mit einem anderen deutschen Pärchen direkt mit unseren Stühlen an der Feuerstelle, tranken Amarula (ein Wildfrucht-Creme-Likör aus Afrika) und ratschten ausgiebig. Auch der Manager gesellte sich zu uns – und später verlegten wir fünf das nette beisammensein  ins Wohnzimmer im Haus und hatten einen sehr geselligen Abend. Müde und sehr zufrieden kehrten wir in Begleitung einer der Hauskatzen dann um 21.30 Uhr in unser Chalet zurück. Die Katze musste aber draussen bleiben.

Auch hier hatte sich während unserer Abwesenheit einiges getan. Das Bett war aufgedeckt und mit einem Betthupferl (je eine Praline) auf jedem Bett geschmückt, eine dicke Wohldecke und eine Wärmflasche lagen ebenso auf dem Bett bereit.
Um die Decke war ich dann sehr dankbar – da es im Chalet doch ganz schön kühl wurde. Wir machten unser Mosquito-Netz auf, schlüpften unter die Decke und fielen glücklich ins Land der namibischen Träume!

Und, habt Ihr schon Lust auf Namibia bekommen?

Eure Princess
Weiter gehts dann mit Tag 3 - Frühstück und Cheetah Tour in der Lodge  und Weiterfahrt nach Sossuvlei und Unterkunft in der Mountain Homestead Lodge









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