29.03.2010

Princess in Sizilien 3.Tag

3.Tag in Sizilien
Nächtliche Minikreuzfahrt nach Panarea und Stromboli

Milazzo vom Schiff aus gesehen


Heute war erstmal richtig ausschlafen angesagt, frühstücken und dann abklären ob wir mehr Glück haben um zum Stromboli überzusetzen. Und wir hatten Glück, das Wetter war perfekt, es war sommerlich warm, das Meer war ruhiger und um 12.00 Uhr war Abfahrt. Der junge Mann von der Schiffsagentur ist sogar ein Münchner und lebt mit seinen Eltern in Milazzo (die Mamma ist Deutsche und der Pappa ist aus Milazzo) und erzählte uns auch gleich, das ausser uns noch eine grössere Gruppe Deutscher mit ca. 50 Personen mit an Bord sein wird, mit deutschsprachigen Reiseführer. Es stellte sich raus das die Reisegruppe selbst Össis waren und der Altersdurchschnitt doch weit über dem unseren lag. So ne richtige Rentnergesellschaft halt. Und der Reiseführer war ein alter Mann der nicht deutsch als Muttersprache hat und den man sehr schlecht verstehen konnte. Damit war klar das wir definitv nicht an seinen Erzählungen teilnehmen werden.
Das Schiff gab ganz schön Gas und der Seegang war auch ziemlich kräftig. So haben wir es uns unter Deck bequem gemacht und erstmal ein Bierchen getrunken, während die anderen um uns rum Prosecco bevorzugt haben oder wegen Übelkeit ganz schön in den Bänken hingen.



Bereits nach 1,5 Std. haben wir Panarea erreicht. (Die normale Fähre benötigt hier ca 2 Std.).
Doch bevor wir anlegten, fuhren wir noch einwenig um die Insel herum.

Bucht auf Panarea
noch eine einsame Bucht

Das Dorf auf Panarea


Wir legten am kleinen Hafen namens San Pietro an und hatten dann 2 Std. Aufenthalt um die Insel zu erkunden.

Unser kleines Kreuzfahrtschiff
Panarea ist sehr ruhig und ein Juwel. Hier ist man richtig wenn man Ruhe und Entspannung sucht. Keine Autos nur Ape´s, Elektroroller und Golfwägen sind in den schmalen Gassen unterwegs.
 Ape

 Golfwagen in einer Einfahrt geparkt

Es gibt hier keine Strassennamen und bei nur 320 Einwohnern kennt jeder beim Vornamen. Im Sommer ankern hier die Luxusjachten, und ansonsten kommen nur Tagestouristen wie wir hier an.
Zu sehen gibt es eigentlich nicht viel, ausser vielleicht die Überreste eines alten Dorfes aus der Bronzezeit (auf welches wir verzichtet haben).
Um diese Jahreszeit war man unten am Hafen auch noch gar nicht auf uns Touristen eingestellt. Die ca. drei  Trattorias die es hier gibt hatten nämlich noch alle geschlossen, und einige der (Sommer-)Häuser waren zu dieser Jahreszeit auch noch gar nicht bezogen.


Wir sind zu zweit dann einfach mal durchs Dorf geschlappt. Wir liefen über schmale Treppen und zugewucherten Pfaden und haben uns schon dabei ausgemalt wie es wohl ist hier zu leben. Hier in einem der weissgetünchten Häusschen mit Terrasse, mit Blick auf den Stromboli, das hätte uns gefallen und ich wollte auch nicht mehr weg.
Die Insel ist wirklich klitzeklein, gerade mal 2 x 3 Km und wie gesagt, es leben nur 320 Menschen hier. Es gibt ein paar wenige Unterkünfte und Restaurants, die aber zur Hauptsaison auch dem ansässigen (reichen) Klientel entsprechend hohe Preise haben.

Hier ein paar von meinen Eindrücke von Panarea:


Casa Sutta ú vagnu - ein Ferienhaus zum mieten
schmale Strassen auf Panarea

Callas
???Keine Ahnung was das ist - aber witzig
Feigenkaktus
Wilde Wege führen zu den Häusern

Blick von weiter oben

Hotel Quartara
(DZ 180-320 Euro)
Der Hafen San Pietro

Und eine Hafen-Katze die jeden begrüsst hat
Blick von Panarea auf den Stromboli

Weiter ging es dann mit unserem Schiff zum Stromboli. 
Wir fuhren aber erst noch an einigen einzelnen Lavafelsen die im Meer waren vorbei.






Und dann war er endlich direkt vor uns - der Stromboli.
Der Stromboli ist ein Vulkan, wie man ihn sich vorstellt. Nahezu kegelförmig ragt er 926m aus dem Meer.


 Karte von Stromboli



Stromboli

Der Stromboli  ist ein noch aktiver Vulkan der in besonders aktiven Zeiten alle 20 min grollt und bis zu 100m hohe Feuerfontänen spukt. Ca. zweimal im Jahr kommt es auch zu stärkeren unverhofften Ausbrüchen, dann können Lavafetzen bis zum Aufstiegspfad fliegen (und es hat schon Tote gegeben).
Auf einer Seite der Insel gibt es die sog. Sciara del Fuoco - die Lavastrasse wo die heisse Lava bis runter in das Meer lief. Von hier kann man nachts vom Meer aus die Eruptionen beobachten.

Wir umschifften ihn erstmal um ihn von allen Seiten zu betrachten und er spukte uns auch fröhlich einen Willkommensgruß entgegen und qualmte fröhlich vor sich hin.

Das Dorf Ginostra im Süden auf Stromboli
Ginostra liegt im Süden der Insel mit dem kleinsten Hafen der Welt wo nur ein Boot anlegen kann. Hier leben ca. 30 Einwohner, es gibt hier keine Strassen sondern als Transportmittel werden Esel benutzt. Zu Fuß kann man Ginostra entweder über das Gebirge oder an der Küste entlang in ca 4 Stunden von dem Ort Stromboli erreichen.
Der Hafen Ginostra

 Sciara del Fuoco (Feuerrutsche) - und oben raucht es aus dem Schlot


1,5 km vor der Insel steht der Strombolicchio, ein kleiner aus dem Meer hoch herausragenden Lavaschlot (besser gesagt die erkaltete Lava die einstmals im Schlot steckte) mit einem Leuchtturm oben drauf. Wahrscheinlich ein Vorgänger des Stromboli-Vulkans oder ein Nebenkrater. Der Ausbruch soll vor  360.000 Jahre (!) stattgefunden haben, und ist somit das älteste Gestein von Stromboli. Der Leuchtturm ist über 211 Stufen erreichbar, aber leider nicht zugängig.


Strombolicchio (der kleine Stromboli)

Dann ging es aber weiter zur Anlegestelle am Stromboli.
Der Ortsname selbst lautet ebenso Stromboli  (aus ursprünglich drei kleinen Dörfern zusammengewachsen)
Die Schiffe legen hier im Hafen Scari an. Auch hier gibt es hauptsächlich enge Strassen und Fußwege, und die Versorgung erfolgt auch durch Ape´s, Elektroroller und Golfwägen (wie auch in Panarea).

 der Ort Stromboli auf Stromboli

Die Insel Stromboli ist nach dem Vulkan benannt und hier leben noch 400 Menschen. Der Vulkan ist der einzige noch ständig aktive Vulkan in Europa und ca. 160.000 Jahre alt.


Auch hier hatten wir 2 Stunden Aufenthalt um die Insel und den schwarzen Strand zu erkunden. Hier war dann auch schon ein wenig mehr geboten und es gibt hier bereits auch einige kleine Läden und Kneipen die geöffnet hatten.
 Schwarzer Strand von Stromboli
 
 Fassade von San Vincenzo
die Piazza vor der Kirche ist der Treffpunkt der Einheimischen 
und Ziel der Touristen

 Rückansicht von San Vincenzo
 Beach Bar am Hafen von Stromboli

Grollen hörten wir den Stromboli während unserem Aufenthalt auf Stromboli leider nicht und spuken erstmal auch nicht, nur hin und wieder sahen wir die gelben Wolken die oben ständig am Gipfel austreten. Hier auf Stromboli haben Dolce und Gabbana ihr Ferienhaus. Aber eigentlich gibt es hier nichts zu besichtigen ausser den weissgetünchten Häusern und den kleinen Gassen und vielleicht noch das Haus in dem der Regisseur Rosselini mit Ingrid Bergmann während der Dreharbeiten zu dem Film Stromboli wohnten (ist extra mit einer Gedenktafel versehen).
Das Highlight hier ist aber eine Trekkingtour bei Dämmerung um nach Sonnenuntergang so nah wie möglich einen Ausbruch des Vulkans zu beobachten. Es wird empfohlen das mit mit einem Führer zu machen und man kann sich sogar die Wanderausrüstung hier vor Ort ausleihen. Die Tour dauert ca 5 Stunden und der Aufstieg beginnt ca. 16:00 Uhr. Eine Wandergruppe haben wir gesehen die sich auf den Weg machte.
(Bei Interesse siehe auch www.magmatrek.it). Wir wollten nicht extra das Auto stehen lassen um mit unseren Koffern auf die Insel überzusetzen und dann auch noch auf Stromboli versuchen eine Übernachtung zu bekommen (was wegen der nächtlichen Wanderung notwendig gewesen wäre).Deshalb haben wir uns für die (bequeme) Kreuzfahrt entschieden und nicht bereut. 

Zurück auf unserem Schiff, fuhren wir ein Stück aufs Meer hinaus und ankerten dort.
Dann gab es erstmal das Abendessen auf See und wir warteten das die Sonne unterging.
Wie angekündigt gab es „Maccheronata“, eine Äolische Spezialität (Maccheroni mit Tomatenfischsosse).
Pro Tisch gab es für 4 Personen dazu noch einen Brotkorb, eine Flasche lokalen Wein (rose) und eine Flasche Wasser.
Gegessen und getrunken wurde zwar aus Plastiktellern und Bechern, aber das wichtigste war - der Wein mundete und das Essen schmeckte auch sehr lecker - und es gab sogar noch Nachschlag, den wir auch gerne annahmen.

 Maccheronata mit Brötchen und Wein

Als die Sonne dann endlich untergegangen war, steuerten wir dann den Höhepunkt an, wir ankerten an der Stelle wo die Lava ins Meer fliesst.Wir wurden mit dramatischer klassischer Musik beschallt, die das Spektakel noch mysteriöser machte und wir starrten alle auf den Stromboli.
Und wir konnten dann zweimal zusehen wie er sein Feuer oben raus schleuderte. Leider versagt hier bei der Dunkelheit und bei dem Schaukeln des Schiffes die Ausstattung und Reichweite der kleinen Kamera.
Aber wir geniessen das Ereignis umso mehr dann Live und in Farbe und wir sind schwer beeindruckt von diesem Natur-Schauspiel. Diese Fahrt hat sich bezahlt gemacht und ich kann dies nur jedem empfehlen!


Auf der nächtlichen Rückfahrt durch die stockdunkle Nacht schliefen wir dann auf den Sitzbänke. Zwei Stunden später zurück an Land hatten wir glücklicherweise ja gerade nur 10 Meter zu unserem Hotel. Dort angekommen fielen wir sofort glücklich und zufrieden ins Bett und auch sofort in den Schlaf.

Dieser Tag war rundum gelungen. So kann diese Reise weiter gehen!


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