31.01.2010

Princess in Prag - Der Reisebericht

Vom 4.4. - 6.4.2008 war ich in Prag. Aber nicht alleine. Zu viert machten wir ein Mädels-Sightseeing Programm.

Vorab muss ich noch erzählen, das ich schön zweimal davor in Prag war, denn mir gefällt Prag unwahrscheinlich gut.

Prag, "die goldene Stadt",  liegt an der Moldau. Mit Prag verbinde ich beeindruckende Gebäude, Gassen, Brücken, Jugendstil, Gotik, Alfons Mucha und Franz Kafka.


Los ging es am Freitag nach der Arbeit  mit dem Auto. Wir haben uns für diese zwei Nächte im Botel Albatros eingemietet. Das ist eines von mehreren Schiffshotels in Prag die am Ufer der Moldau liegen. Das Albatros liegt am zentralsten. (Siehe auch:www.botelalbatros.cz/de/). Eine Übernachtung kostet p.P/Nacht ca. 40 Euro. Und man schläft in den kleinen Schiffskajüten.

Aussenansicht
Innenansicht/Reception


 
Kajüte

Nach unserer Ankunft um kurz vor 21.00 Uhr haben wir unsere Taschen in die Kajüten gestellt und sind gleich mal los gezogen um uns ein nettes Lokal zu suchen, um etwas zu essen. Wir fanden in der Nähe ein sehr schönes mittelalterliches Gewölbe-Lokal namens Hostinec u Sadlu (siehe auch:www.usadlu.cz/onas.html)
Hier haben wir es uns richtig gut gehen lassen und uns eine grosse Platte mit allen bestellt und Wein und Slivovic getrunken.
 
 

Nach einem ziemlich lustigen und beschwipsten Abend ging es dann am nächsten morgen 10.00Uhr  los mit Sightseeing.
Auf dem Plan standen für diesen Tag  u.a. Hradschin mit Burg, Karlsbrücke, Rathaus am Altstädter Ring, die kleine Gasse mit Ampel, John Lennon Gedenkstätte.

Wir spazierten von unserem Botel an der Moldau entlang und erhaschten den ersten Blick auf den Hradschin (= Burgstadt)

Wir kamen vorbei am Nationaltheater bei dem der Platz über Lautsprecher laut mit klassischer Musik beschallt wurde.
 
Nationaltheater

Prager Burg
(Pražský hrad, Hradcany, auch Hradschin genannt) 
= das größte geschlossene Burgareal der Welt
Als Aufstieg wählten wir die Alte Schlosstiege (Stare Zamecka Schody)
 
Auf der Prager Burg angekommen hat man die Möglichkeit verschiedene Varianten zu buchen. Anzusehen gibt es den alten Königspalast, die Geschichte der Prager Burg, St. Georgsbasilika, Georgskloster-Nationalgalerie, Goldenes Gässchen, Gemäldegalerie der Prager Burg, Pulverturm und die St. Veits Kathedrale.

Wir haben die blaue Tour gewählt, diese kostete 250Kc (ca. 9,50 Euro) und beinhaltet den alten Königspalast, St. Georgsbasilika und das goldene Gässchen. Zur Eintrittskarte gab es auch noch einen Orientierungsplan der Burg. 



Als erstes sind wir zum Veitsdom marschiert der ziemlich beeindruckend ist. In der heutigen Form als Kathedrale im gotischen Stil wurde der Dom ab dem Jahr 1344 erbaut. (Begonnen wurde der Bau aber bereits 925) Vollendet wurde sie 1929 nach über 1000 Jahre Bauzeit.



Chor und Kapellenkranz

Hauptturm an der Südseite
Mosaik, Das letzte Gericht, Südseite

Westfassade

Langschiff im Inneren

Glasmalerei über dem Eingang

Glasmalerei über dem Eingang

 
Glasmalerei von Franz Mucha

Grab des Hl. Wenzel

Weiter ging es dann durch den zweiten zum ersten Burghof dem sog. Ehrenhof, wo mittags die Große Wachablösung stattfindet. Die Zeremonie wird von Fanfaren begleitet und die Wachen marschieren über den Hradschiner Platz. Dieses zeremonielle Ritual der uniformierten hoheitlichen Wachen findet im Punkt 12 Uhr statt. Links und rechts auf den Pfleilern des Eingangstores zum Ehrenhof findet man die kämpfenden Giganten.
Kämpfende Giganten am Eingangstor


Blick auf die Burg vom Hradschiner Platz 

Platzkonzert des Prague Funfair Orchestra

Ansammlung vor dem Eingangstor zur grossen Wachablösung


Die Wachen in Uniform marschieren ein
Erzbischöflicher Palast am Hradschiner Platz
 
Nachdem Spektakel liefen wir zurück durch die Innenhöfe zum goldenen Gässchen. 
Dieses Gässchen ist an der Innenmauer der Prager Burg und ein Alchemist soll hier versucht haben künstliches Gold zu erzeugen. Es besteht aus 11 winzigen Häusern aus dem 16. Jahrhundert und wurde als Unterkünfte für die Burgwachen des Königs erbaut. Seinen Namen erlangte es aber durch den Einzug von Goldschmieden in die Hütten. Franz Kafka lebte und arbeitete hier im Haus Nr. 22. Heute sind Souvenirläden und Cafes hier untergebracht.
das goldene Gässchen

 Haus Nr 22 - Hier lebte Franz Kafka

die Häuser sind ziemlich klein

Damit kamen wir nach 2,5 Stunden Prager Burg zum Ende und verliessen die Burg über die Zamecka Schody, die "neue" Schlosstiege.
Zamecka Schody

Wir liefen durch die Stadt auf der Kleinseite, aßen etwas und etwas später waren wir dann als nächstes an der John Lennon Gedenkmauer (in der Velkopřevorské náměstí).

Mühle auf der Kleinseite

Little Venice Boat Ride

John Lennon Mauer

Weiter ging es dann zur kleinsten Gasse mit Ampel (U Luzického Semináre 24). Die ist so eng, das immer nur eine Person durchgehen kann und deshalb befindet sich an beiden Ende eine Ampel.

 

Karlsbrücke (Karluv most)
Und nun kamen wir endlich zu meinem persönlichen Highlight: Die Karlsbrücke.
Sie gehört zu den ältesten erhaltenen Steinbrücken Europas und ist eines der Wahrzeichen von Prag
Wir schlenderten über die Brücke in Richtung Altstadt und begutachteten die Bilder und Schmuckstücke der Händler auf der Brücke. 






Eingangstor zur Karlsbrücke von der Kleinseite


Eingangstor Karlsbrücke Altstadt (Altstädter Brückenturm, gotisch)

Blick von der Altstadt auf die Karlsbrücke
Blick von der Altstadt auf die Karlsbrücke
Nachdem wir uns eine Weile an der Brücke aufhielten liefen wir in der Altstadt (Stare Mesto) weiter. 
 Salvatorkirche an der Karlsbrücke

Auf dem Weg zum Altstädter Ring kamen wir am Franz Kafka Platz vorbei und erhaschten den ersten Blick auf die beeindruckende Teynkirche. Die Teynkirche ist gotisch und die beiden Türme heissen Adam (rechts) und Eva.



 
Teynkirche


Erinnerungsplakette aus Bronze an Kafka


Altstädter Ring 
Wir liefen über den Altstädter Ring, das ist der zentrale Marktplatz von Prag zum Rathaus um die Astronomische Aposteluhr zu bestaunen. Auf dem Platz ist das Jan-Hus-Denkmal. Jan Hus war ein christlicher Reformer und Märtyrer. Zu seinem 500. Todestag wurde dieses Denkmal 1915 eingeweiht.

 
Alstädter Ring m. Jan Hus Denkmal

 Alstädter Ring

 
Rathausturm am Altstädter Ring


Astronomische Aposteluhr 
In der Südmauer des alten Rathauses befindet sich die Astronomische Aposteluhr. Sie ist aus dem Jahre 1410 und hat ein 24 Stunden Ziffernblatt. Später (1490) wurde die Fassade mit gotischen Bildhauereien verziert und es wurde ein Kalendarium hinzugefügt.1865 wurden die zwölf Apostel in Betrieb gesetzt und können jede volle Stunden bewundert werden. Diese Uhr bildet zusammen mit dem Rathaus ein nationales Kulturdenkmal des Alten Prags.
 
 
Nachdem wir uns die Apostel um 18.00 Uhr dann angesehen haben, schlenderten wir weiter durch die Strassen, wieder zur Karlsbrücke und genossen dort den Sonnenuntergang und danach suchten wir uns ein nettes Lokal fürs Abendessen. 


Vorbei am Platz der Republik (nameste Republiky) mit dem Repräsentatenhaus (Obecni dum)

 Pulverturm

 Repräsentationshaus

die Hybernsk entlang,  haben wir uns beim vorbeilaufen für das Hybernia Restaurant entschieden.
Hier haben wir sehr leckere Fleischspiesse gegessen, die wir nur weiter empfehlen können.
(Hybernia Restaurant, Hybernska 7, www.hybernia.cz)

 
 

Ziemlich gesättigt kurz vor 22:00 Uhr waren wir dann wieder unterwegs zum Botel. Drei von uns (einschliesslich mir) hatten keine Lust ins Bett zu gehen. 
So liefen wir zurück um uns etwas wärmeres anzuiehen und waren dann nachts um halb elf wieder auf dem Weg zur Karlsbrücke um Prag bei Nacht zu sehen. 
Leider wurden die Nachtaufnahmen nichts. Aber es war den anstrengenden Marsch (einfache Strecke Botel zur Karlsbrücke betrug 2,2 km) aufjedenfall Wert und gegen Mitternacht waren auch wir drei in unseren Kajüten.

Am nächsten Tag stand noch das Jüdische Viertel und Shoppen in einem Einkaufszentrum auf dem Programm.


Sonntag
Nach dem wir gefrühstückt und ausgecheckt haben, verstauten wir die Taschen im Auto und marschierten los. Wir hatten es glücklicherweise nicht allzu weit. Nur ca. 1 km - aber leider im Regen.

Josefstadt (Josefov)
Das jüdische Viertel

Im jüdischen Viertel wird unter dem Begriff das Jüdische Museum mehrere Objekte zusammengefasst. Für ca. 11,50 Euro kann man sich folgende Einrichtungen ansehen:
  • Maiselsynagoge (1)
  • Spanische Synagoge (2)
  • Pinkassynagoge (3)
  • Alter jüdischer Friedhof (4)
  • Klausensynagoge (5)
  • Zeremoniensaal (6)
Und gegen ca. 7,50 Euro kann man auch noch in die Altneusynagoge. Die wir ausgelassen haben.



Unser Hauptaugenmerk lag auf dem alten jüdischen Friedhof und der spanischen Synagoge.

Wir liefen also als erstes durch das Viertel um Eintrittskarten für das jüdische Museum zu erhalten. Diese bekommt man in der Nähe des Zeremoniensaals. (http://www.jewishmuseum.cz/en/info_de.php)
Im jüdischen Viertel mit dem alten jüdischen Rathaus

Haus im jüdischen Viertel

Häuserfassade mit Davidstern

Das Gebäude des Zeremoniensaal/Leichenhalle

Nachdem wir unsere Karte gekauft haben gingen wir los und besichtigten die Pinkassynagoge
die sich am alten Friedhof befindet. Das ist eine ehemalige Synagoge die heute ein Denkmal für 80000 Opfer  des Holocaust in Böhmen und Mähren ist. Die Namen und persönlichen Daten sind auf die Wände gemalt.

Beschriebene Wand mit Namen

Ausblick aus der Pinkasynagoge auf den alten Friedhof

Der alte jüdische Friedhof
Geht zürück bis zur  ersten Hälfte des 15 Jahrhundert. Es sind geschätzt 12.000 Grabsteine, und es wird vermutet das die Gebeine von 100.000 Menschen hier begraben sind.Aus Platzmangel wurden die  Verstorbenen in bis zu zwölf Schichten bestattet. Der letzte wurde 1747 beigesetzt.
Zum Gedenken werden auf die Grabsteine kleine Steine gelegt.
Der bekannteste Grabstein ist der des Rabbi Löw (1520-1609).



Baum wächst um die Grabsteine

 
Grabstein Moses Lipman Beck (1787, letzter bestattete)


Tumba (unbekannt)

 Eingemauerte Grabsteinfragmente des alten Judengartens aus der Mitte des 14. Jahrhunderts.


Sarkophag  Mordechai Maisel
Sarkophag  von Rabbi Löw
 

 
Das schönste Grab von Hendela Bassevi (Frau eines jüdischen Finanziers)

Beeindruckend oder?

Danach gingen wir weiter zu unserem zweiten Ziel - der spanischen Synagoge.

Souvenirstände am alten jüdischen Friedhof

Die Spanische Synagoge
Hat Ihren Namen aufgrund Ihres maurischen Stils. Hier findet man eine Ausstellung mit vielen Schriftstücken aus dem zweiten Weltkrieg, ausserdem finden hier auch noch  Konzerte und jüdische Feiern statt.
Sie ist aussergewöhnlich schön. 
 

 
Das Allerheiligstes und die Bimah

Blick auf die Orgel auf der Empore

Empore

Bimah (Lesepult für die Thora)

Nach gut zwei Stunden Besichtigung verlassen wir das jüdische Viertel. 

Wir kommen noch am Franz Kafka Denkmal vorbei (Ecke Dusni/Vezenske)



und laufen nochmals durch die Altstadt, essen noch einen leckeren Palatschinken und trinken Kaffee bevor wir langsam zurück zum Auto laufen.

Zum Abschied fahren wir noch am tanzenden Haus vorbei ....

 

und lassen Prag langsam hinter uns. 



Es war ein tolles Wochenende in einer tollen Stadt. 

Ich komme sicher wieder, den es gibt noch einiges zu tun und zu sehen in Prag. 
(u.a.Kafka Museum, Mucha Museum, Konzert in einer Kirche, Black Theatre, Neustadt mit dem Wenzelplatz erkunden, in einem traditionellen tschechisches Pub bier trinken, Museum des tschechischen Kubismus und Kubismus in der Architektur Prags ansehen, ein "Grand Cafe"-Kaffeehaus besuchen z.b Cafe Europa am Wenzelsplatz, Vysehrad das zweite Prager Schloss besichtigen)




2 Kommentare:

John hat gesagt…

Hallo Princess, ich wollte mal viele Grüße da lassen. Du hast sehr schöne Bilder und der Bericht ist auch super interessant. Liebe Grüße, John

Princess hat gesagt…

Hi John, vielen Dank!
Liebe Grüße Princess