29.03.2015

Im Dschungel Thailands (zur Nam Talu Höhle)

Wilde Orchideen im Wald

Fortsetzung von zwei Tage in Bangkok 

Nach dem letzten Frühstück in Bangkok geht es wieder zum Flughafen und wir fliegen mit Thai Airways weiter nach Surat Thani und fahren weiter in den Khao Sok Nationalpark.
Nachdem wir die ersten Meter an unserem Zielort fahren denke ich mir - man ist es hier grün. Der Boden ist überall mit allerlei grünen Pflanzen überwachsen, wir sind umgeben von viele Laubbäume und Palmen und dahinter sieht man graue Felsen komplett von Pflanzen überwuchert. Das eine oder andere Mal sehen wir sogar einen einzelnen Elefanten am Strassenrand laufen.






Wir schlafen in den nächsten zwei Tagen im Tree House Resort. Es ist zwar
eine sehr schlichte, aber sehr familiäre Unterkunft. Mitten im Wald sind die einfachen Baumhäuser in verschiedenen Höhen versteckt im Dickicht und nur über einfach gezimmerte Holzstege erreichbar. Das Haupthaus mit Rezeption, Restaurant und Aufenthaltsraum ist sehr gross und seitlich nach allen Richtungen offen. Es sind viele Ventilatoren die etwas Luft in das extrem schwülwarme Klima bringen. Wir beziehen erstmal neugierig unser Baumhaus. Ein oranges Zimmer mit Bett und Moskitonetze und ein extra Bad und eine kleine Veranda. Es ist ganz ordentlich und nett.


  Einfahrt des Treehouse Resorts

 Unser Bett

 Unser Bad

  Die Wege zu den Baumhäusern. Rechts eine Aussichtsplattform

Die Wege durchs Dickicht  

 Das Haupthaus


Pool


Nachmittags unternehmen wir mit einem anderen Pärchen einen kleinen Nachmittagsausflug.
Den Abend verbringen wir im Haupthaus mit all den anderen Gästen. Wir lernen Rucksackreisende aus Deutschland kennen und andere Asiaten die hier auch Urlaub machen. Aus der kleinen einfachen Speisekarte bestellen wir uns eine Suppe (Tom Ka Gai)  und ein Thai Curry. Das Essen schmeckt richtig gut. Aber Achtung - es sind sehr grosse Portionen.

Tom Kha Gai

Hier ein paar Bilder der Blumen in der Botanik der Baumhäuser:



 




Kleiner Laden gegenüber des Treehouse

Am nächsten Morgen, nach einer nicht so guten Nacht (es regnete sehr stark und trommelte auf das Baumhausdach und ich hatte Angst vor Spinnen), werden wir nach dem Frühstück von einem Kleinbus, in dem auch bereits andere Tourteilnehmer sitzen, abgeholt.
(Anm.:Wir haben die Tour von Deutschland aus bereits gebucht, ist aber direkt vor Ort in der Unterkunft auch möglich).
Nachdem wir nur eine minimale Ausstattung mitnehmen sollen (feste Sandalen oder max. Turnschuhe, Badekleidung, keine Wertsachen und einmal trockene Wechselkleidung - man wird nass auf der Tour) habe ich mich leider dazu entschlossen meine grosse Kamera nicht mit zu nehmen und maximal ein paar Bilder mit dem wasserfesten Handy machen. (Anm: jetzt muss ich sagen - nehmt Eure Kamera mit!)

 Frühstück

Im Bus lernen wir unseren Guide für den Tag und die anderen Teilnehmer kennen. Wir sind zu zehnt. Alles Rucksacktouristen in verschiedenem Alter. Die Leute sind aus Deutschland und  Ost-Europa. Einige sind auch Thailand-Wiederholungstäter. Nach einer Stunde in dem vollen Kleinbus machen wir einen Stop bei den Strassenhändlern an einer Hauptstrasse, da unser Guide noch was für nachmittags besorgen will. Wenige Minuten später erreichen wir dann den Main Pier am Ratchaprapa Dam. Am Pier steigen wir um in ein ganz einfaches Longtailboat und fahren damit über den Cheow Lan Lake. Der Stausee ist ca 40 Meter tief aber durch die Überflutung der Landschaft sieht man immer noch an manchen Stellen  die Bäume aus dem Wasser rausragen. Wenn man nahe an den überwachsenen Felsen am Ufer heranfährt kann man die Affen sehen die hier leben. Alleine die Fahrt über den See ist absolut spektakulär, das ich das jedem nur empfehlen kann. Das ist ein so absolutes einzigartiges Erlebnis. Die Landschaft ist so unwirklich und ich fühle mich wie in einer fremden Welt, ich bin angekommen auf Pandora.

  Hier ein Übersichtsplan des Stausees aus dem Internet

Bei den Strassenhändler in Ratchaprapa




 Main Pier dam Cheow Lan Lake


 Anlegestelle der Longtailboote

 Blick von der Anlegestelle auf den See

 Bäume ragen aus der Wasseroberfläche des Stausees










Affen sitzen in den Bäumen entlang des Sees

Wir erreichen nach 1,5 Stunden das Tone Leuy Rafthouse. Luxus darf man hier nicht erwarten, alles ist sehr einfach zusammengehämmert. Die Bungalows selbst sind für Übernachtungsgäste und sind nur ganz einfach mit einer Matratze ausgestattet. Zur Toilette und den Duschen muss man auf einen kleinen Hügel hochlaufen. Es hat Campingplatz-Flair. Aber es gibt sogar hier eine europäische Toilette.
Wir verweilen neben dem Anlegesteg auf der grossen Veranda um hier zum baden und um uns mit einem Lunch zu stärken bevor wir unseren Dschungeltrek starten. Der Lunch selbst übertrifft meine Erwartungen, der Tisch ist reichlich gedeckt mit gegrillten Fisch, Reis, verschiedenen Gemüsegerichten, verschiedenes Obst - und alles schmeckt richtig super. Ich glaube ursprünglicher kann man nicht essen.

 Tone Leuy Rafthouse (schwimmende Hütten auf dem See)

 

 


 


  Essen am Rafthouse


  Schmetterlinge
 
Und dann ist es soweit das Highlight steht an - die Wanderung zur und durch die Nam Talu Höhle. Bikini/Badehose, Tshirt und Hose drüber und Trekkingsandalen oder Turnschuhe an (plus Kamera, wer eine dabei hat, Stirnlampe/Taschenlampe - aber Achtung es wird nass!) gehts wieder ins Boot. Wertsachen, Handtuch und Wechselkleidung bleiben am Rafthouse. Wir fahren mit dem Longtailboat ein kleines Stück weiter in den Regenwald, steigen an einer kleinen Baumfreien Stelle aus und wandern los. Es ist ein schmaler Trampelpfad der sehr matschig ist, weil es wohl vor kurzem geregnet hat und es geht wirklich über Stock und Stein und durch mehrere Flussbette (in denen auch Blutegel sind). Wir laufen also mit nassen Turnschuhen. Nach zwei Stunden erreichen wir die Höhle.

 Im Dschungel -
 Auf dem Weg zur Nam Talu Höhle


Der Trampelpfad über Stock und Stein
 
 Willkommen am Eingang zur Nam Talu Höhle
(ist da wo das Wasser raus kommt)

Kurze Hose und T-Shirt werden ausgezogen, Stirnlampen werden aufgesetzt und nur mit Schuhen (zwingend notwendig!) und Bikini/Badehose  rein ins Wasser und rein in die Höhle.
Es ist dunkel, die Höhle ist naturbelassen und nicht präperiert wie wir das vielleicht in Deutschland erwarten würden. Hintereinander laufen wir in die Höhle, der Untergrund ist unwegsam es ragen auch spitze Steine aus dem Boden und man sieht ja den Boden nicht wo man hinläuft. Das Wasser ist kalt  und unterschiedlich tief, mal nur bis zur Wade dann auch mal Brusttief. Auch der Durchgang ist mal enger und mal breiter und man läuft gegen eine leichte Strömung. Dann wird das Wasser auch tief das in dem engen Durchgang ein paar Meter Schwimmen oder paddeln angesagt ist.
In der Höhle kann man die Stalagniten und Stalagtiten bewundern. Ausserdem gibt es grosse Spinnen und Fledermäuse an der Decke.


Irgendwann wird der Gegenstrom ein wenig stärker und vor uns ist wie ein kleiner Wasserfall. Mittendrin ein aus Bambus und Seilen spärlich zusammengebundene Leiter und ein Seil hängt von oben runter wo man sich festhalten kann. Ich fühle mich wie in einem Actionfilm als ich mich irgendwie wie alle vor mir gegen den Wasserstrom die 3 m hochhangel. Oben gehts dann leider nicht mehr weiter weil der Guide entscheidet das es bei den Wassermenge zu unsicher ist weiter zu gehen und wir müssen alle umdrehen. Hier muss man wissen das schon Guides mit Touristen ertrunken sind weil sie von den Wassermassen durch den Regen überrascht wurden. Als wir nach einer Stunde wieder am Tageslicht waren ging es den Weg zurück zum Boot und zum Rafthouse. Dort gab es dann verschiedenes Obst zur Stärkung und wir wechselten in die trockene Kleidung und es ging genauso zurück wie wir hier hergekommen sind und ca. 2,5 Std. später waren wir wieder  im Baumhaus.

Hier gehts rein in die Höhle

Später fragte ich mich ob es gefährlich ist diese Tour zu laufen.  Nein, es ist eine einfache Tour zu laufen. Und in der Höhle - abenteuerlich und sicherlich nichts für jedermann -  aber mein Kopf war leer und ich, von der ganzen Faszination dieser Höhle und der Möglichkeit hier wie bei einer Expedition diese zu erkunden, einfach nur überwältigt. Es ist auf jeden Fall spektakulär. Wer hier touristen-gerichte Sicherheitsvorkehrungen erwartet - Fehlanzeige - in Deuschland wäre es undenkbar hier mit Touristen rein zu gehen. Wer also nicht schwimmen kann, nicht abenteuerlustig ist, Platzangst hat, Angst vor Dunkelheit hat, sollte sich das überlegen da man schon sehr weit reingeht bzw. bei guten Verhältnissen sogar komplett durchläuft.Wir hatten auch Teilnehmer die am Rafthouse geblieben sind und auch welche die zumindest bis zur Höhle mitgelaufen sind, aber davor gewartet haben. (Anm.: Bilder und Videos wie es in der Höhle aussieht kann man im Internet finden).

Das war auf jeden Fall mein absolutes Thailand Highlight bisher.  

Fortsetzung - Unsere Tage in Phuket, Teil 1







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